Signaturlehre

 

SIGNATURLEHRE

 

Jeder, der einen gebückten, humpelnden Mitmenschen trifft, vermutet zu Recht, dass er Probleme mit seinem Bewegungsapparat hat.

Doch die wenigsten von uns vermuten einen Zusammenhang mit Aussehen und Wuchs der Eibe und deren Wirksamkeit ihrer Inhaltsstoffe bei gewissen Krebsarten, obwohl dieser durch die unten angeführte Signaturlehre schon seit Paracelsus (1493-1541) zugänglich wäre.

Der Mensch ist mit allen notwendigen Sinnesorganen überproportional ausgestattet. (VAKOG -Sehen, Hören, Spüren, Riechen, Schmecken - und noch mit Vielen mehr!)

Es liegt jedoch in seinem individuellen Ermessen deren Gewichtung festzulegen, gegebenenfalls zu modifizieren. Gemeinsprachlich könnte man sagen, er ist wie ein Radio, bereit zum Empfang aller Frequenzen. Einzelne Frequenzen befinden sich allerdings des Öfteren im Zustand „off“.

Ein Signum, also ein Zeichen, ist die Information, die von jedem Lebewesen, sei es Mensch, Tier oder Pflanze „gesendet“ wird und potentiell empfangen werden kann. Wenn nicht empfangen wird, handelt es sich um ein Empfängerproblem und kein Senderproblem.

Unser Sensorium ist verständlicherweise auf  zwischenmenschliche Kommunikation adjustiert und wird in dieser Form geübt und erfahren. Das sich Herantasten an „erweiterte Kommunikationspartner“ erwartet ein Wiederherstellen der uneingeschränkten Bandbreite menschlichen Sensoriums.

 Zum Beispiel: Die Farbe Blau zu sehen und nicht zu wissen, dass es blau ist. Eine sensorische Erfahrung ist ein Gefühl, eine Emotion, die nicht primär durch Formalismen ermordet werden darf. Das intellektuelle Korsett darf diesbezüglich niemals über den Inhalt triumphieren.

Zum Begreifen der Signaturlehre ist Auge und Verstand eines Kleinkindes wohl am Besten geeignet. Zu sehen, ohne zu wissen, zu beobachten ohne zu wollen.

Eine kurze Zusammenfassung der

SIGNATURLEHRE DES PARACELSUS:

Theophrastus Bombastus von Hohenheim genannt : „Paracelsus“

Aus der Form der Dinge, ist die innere Kraft erkennbar.

Die Zeichen Außen lassen auf die innere Wirkung schließen.

 

 „Die Natur zeichnet ein jegliches Gewächs / das von ihr ausgeht / zu dem / dazu es gut ist. / Darum / wenn man erfahren will / was die Natur gezeichnet hat / so muß man an dem Zeichen erkennen / was für eine Tugend in dem Gezeichneten ist. / Denn das soll ein jeglicher Arzt wissen / daß alle Kräfte / die in den natürlichen Dingen sind / durch Zeichen erkannt werden / woraus denn folgt / daß die Physiognomie und Chiromantie der natürlichen Dingen sollen durch einen jeglichen Arzt zum höchsten verstanden werden. / Wo das nit ist / da wird kein Geheimnis in der Natur gefunden werden / mit sicherer Prob und rechtem Wesen. / Es soll das niemand verwun­dern lassen / daß ich vorbringe die Zeichen der Dinge / denn nichts ist ohne Zeichen / das ist / nichts läßt die Natur aus ihren Händen gehen / ehe sie nit bezeichnet das / was in ihm ist. / Ihr seht ein Exempel an den Menschen / die euch nit verbergen können / wie das Herz in ihnen geartet und genaturt ist. / Und nichts ist so Heimliches im Menschen / das nit ein auswendiges Zeichen hat. / Diese Signatur ist ganz aus dem Brauche gekommen und ihrer gar vergessen worden / woraus ein groß Irrsal folgte / nämlich: daß bisher noch kein Arzt oder Schreiber nach rechtem Grund geschrieben hat / was in den natürlichen Dingen sei, sondern alle / so viel ihrer sind, nur nach Hörensagen. / Der da will beschreiben die natürliche Dinge / der muß die Zeichen vornehmen / und aus den Zeichen dasselbige erkennen. Denn wie wir Menschen erkennen aus seinen Früchten / so werden wir die Kräuter auch erken­nen an ihren Früchten, wie wir es nach den Zeichen erfahren ...

Daß ich solches hier anzeige / dafür ist das allein die Ursache / daß viele Kräuter nicht aus dem Brunnen der Arznei / sondern nur allein vom Hörensagen beschrieben werden / und alle Ärzte wollen auf solch Hö­rensagen bauen / und es ist ein Sand. / Der da will ein Artzt sein / der muß aus dem Grunde reden / und seinen Grund nehmen aus dem Lichte der Natur / nit von den Hörensagern. / Darum hat die Natur die Dinge gezeichnet und befiehlt / daß ihr allein die Zeichen lernt....“

 

Aus „Kleine Wundt-Arzney“ Straßburg 1608

 

Biographie:

Paracelsus wurde 1493 in Einsiedeln in der Schweiz geboren und starb in Salzburg am 24.9.1541. Das Werk Paracelsus ist ohne Übertreibung ein medizin-historisches Werk ersten Ranges. Es wirkt herein in eine Zeit, in der erstmals in der modernen Medizingeschichte begonnen wird, Lehrstühle für Naturheilkunde an den Hochschulen einzurichten.

Paracelsus sagte die der Schulmedizin voraus, dass sie dann beginnen würde bei ihm in die Lehre zu gehen, wenn sie sich aufmachte, eine natur- und menschengerechte Heilweise zu suchen.

Paracelsus ist heute schwer zu verstehen. Seine Werke umfassen das medizinische, philosophische, astrologische, esoterische, religiöse und alchemistische Wissen von der Antike bis nahe an unsere Zeit und muß aus der Ganzheitsschau für Kosmos und Mensch jener Zeit verstanden werden.

Paracelsus sah den Menschen eingebunden als mitschwingendes Spiegelbild der ihn umgebenden Welt. Daher lehrt Paracelsus das Verständnis für Natur und Gott, ohne das der Mensch nur scheinbar und oberflächlich geheilt werden könne. Er hat uns auch heute einen Schatz anzubieten.

 

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